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Wortfeld (neut, Sg. u. Pl.), Komposition aus "Wort" und "Feld", frz. champ lexikal, engl. lexikal field.

 

"Feld" wird das erste Mal 1874 bei E. Tegner gebraucht; "Bedeutungsfeld" 1924 bei G. Ipsen und später das "Wortfeld" 1931 bei Jost Trier.

 

Wortfeldtheorie findet besonderes Interesse in der strukturellen Semantik (Weisgerber, Dornseiff, Trier). Im Mittelpunkt der Wortfeldforschung stehen nicht die Einzelwörter und deren Eigenwert, sondern das Gesamtfeld der sinnverwandten Wörter (z.B. alle Wörter, die zum Bereich "Lebewesen "gehören), in dem die Wörter in Oppositionen zueinander stehen und durch die Merkmale beschrieben werden.

 

Im Ahd bildeten z.B. die Wörter "fetiro", "basa", "obeim", "muoma" ein Teilsystem des Wortfeldes. Im Mhd. ändert sich das System und die Ausdrücke werden für die unterschiedlichen Verwendungsweisen benutzt. Nur die systematische Darstellung der kontrastiven Komponenten macht die Gebrauchsbedingungen klar. Beispielsweise bekommt die Farbe "rosa" ihre Bedeutung dann, wenn wir sie von anderen Farben abgrenzen, z.B. von "rot", "rosa" bekommt das Merkmal (- gesättigt).

 

Die Oppositionen innerhalb des Wortfeldes werden durch paradigmatische (z.B. Berufsbezeichnungen) und syntagmatische (sehen - Auge, lecken - Zunge) Relationen dargestellt. Die Kinder erlernen die Bedeutungen von Wörtern zusammen mit den Bedeutungen der Sinnverwandten im Felde. Was sie z.B. mit Essen verbinden, sei es Brot oder Käse...

 

Literatur:

 

-          Blanke, Gustav H.: Einführung in die semantische Analyse, o.O. 1973, S. 61-73

-          Trier, Jost: Über Wort- und Begriffsfelder, In: Schmidt, L. [Hrsg.]: Wortfeldforschung. Zur Geschichte und Theorie des sprachlichen Feldes, Darmstadt 1973, S. 1-38

 

Autorin:

Nana Barataschwili

 

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