A

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Analogie (fem,-, -en)

vom griech.-lat. analogia. Seit dem frühen 16. Jh. in dieser Form in deutschen Texten zu finden. Ursprünglich ein Begriff der (griech.) Mathematiker. Bedeutung nach deren Sprachgebrauch proportionale Regelmäßigkeit, Entsprechung, Gleichheit von Verhältnissen (lat. auch prōportio). Über Philosophie, Gebrauch auch in Grammatik und Rhetorik. Seit dem 17. Jh. wichtiger Begriff in Sprachwissenschaften, verdeutscht: Übereinstimmung (z.B. in Formenlehre oder Wortbildung), Wortähnlichkeit, Grundrichtigkeit, Gleichart, oder Gleichrichtigkeit.

 

Archaismus (mask,-, -en)

Derivation von engl. archaik (~elly) (vgl. dt. archaisch); Lehnwort aus dem Griechischen, archaios „alt, altertümlich“

 

B

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Bedeutung (occasionell, usuell) (fem, -, -en)

occasionell von lat. occasio „Gelegenheit“; usuell von lat. usus „Gewohnheit“

 

C

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D

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Deutsches Wörterbuch (DWb)

Das Deutsche Wörterbuch (DWb) von Jacob und Wilhelm Grimm ist das worthistorische Grundlagenwerk der deutschen Sprache: in 32 Teilbänden und auf 67.744 Spalten werden ca. 350.000 alphabetisch geordnete Stichworte behandelt.

 

Diachronie (fem, nur Sg.)

Lehnwort aus dem  gr.-nlat von chrónos „Zeit“, Derivation von diachron (vgl. dt. geschichtlich, entwicklungsmäßig betrachtet)

 

Diffusion (fem, -, -en)

von lat. diffusio “das Auseinanderfließen”

 

Distributionsanalyse (fem, -, -n)

Die D. ist ein Verfahren der strukturalistischen Linguistik und wird meistens bei der Erforschung von unbekannten Sprachen verwendet.

Historisch hat sich die Distributionsanalyse durch L. Bloomfield (Bloomfieldschule) in den 40er Jahren sehr entwickelt.

 

E

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Empfängerbereich

n/a

 

Enzyklopädie (fem, -, ien)

grch. enkyklios „im Kreis laufend“ und paideia „Erziehung“; Gesamtwissen, Gesamtheit des Wissens, Nachschlagewerk über alle Wissensgebiete oder eines Teilgebietes der Wissenschaft oder Kunst in lexikal. Form

 

Etymologie (fem, -, -ien)

altgriechisch, die Lehre des Ursprungs der Wörter und die Definierung der Bedeutung der Wörter

 

Euphemismus (mask, -, -men)

geht auf griech. euphemismós (‚Bezeichnung einer unangenehmen Sache durch einen mildernden Ausdruck’) zurück, in der 2. Hälfte des 18. Jhs. unter dem Einfluss des gleichbedeutenden frz. euphémisme, engl. euphemism aufgekommen. Derivation von griech. euphemízein (‚ein gutes Wort für eine gute Sache gebrauchen’). Denominativum zu griech. euphemos (‚Worte von guter Bedeutung sprechen’; eu = gut, pheme = Ausspruch)

 

F

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Familienähnlichkeit (fem, Sg.)

geht auf Wittgensteins Philosophie zurück.("dass das Wort eine Familie von Bedeutungen haben muss", Wittgenstein 1967, § 77). Der Begriff wurde in die lexikalische Semantik übernommen

 

Frame (pl. frames)

von engl. „Rahmen, Struktur, System“

 

G

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Grammatikalisierung (fem, unz.)

von engl. grammatikalization, Lehnwort aus dem Griech. zu grammatike, grammatikos "die Buchstaben betreffend", von A. Millet (1921) geprägt

 

H

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Hermeneutik (fem, unz.)

aus dem Altgriechischen entlehnt im 17 Jhd. und bedeutet soviel wie „Auslegung, Deutung von Schriften, Kunstwerken usw.“

von gr. hermeneuein, als Begriff seit der Antike belegt, in der Neuzeit vor allem von Schleiermacher bearbeitet.

 

I

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Idiosynkrasie (fem, -, -ien)

von grch. idios „eigen“ und grch. synkrasis „Vermischung“. Übersetzbar als „eigentümliche Zusammenmischung“

 

Implikatur (fem, -, -en)

von engl. implication, Derivation von engl. implicate (vgl. dt. implizieren), Lehnwort aus dem Lat. zu implicere „hineinwirken, verknüpfen“

 

Innovation (fem, -, -en)

Derivation von lat. innovo erneuern“, Einführung von etw. Neuem, Erneuerung, Neuerung. In der Sprachwissenschaft wird Innovation als semantische Neuerung verstanden

 

J

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K

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Kategorie (die, -, -n)

lat. categoria < griech. kategoria „Grundaussage“

 

Kollokation (fem, Sg. u. Pl.)

von engl. collocation, Lehnwort aus dem Lat. zu collocatio „Anordnung”

 

Kommunikationsprinzip (neut, -, -ein)

Komposition von lat. communicatio "Mitteilung" und principium "Ursprung, Grundlage"

 

Komponentenanalyse (fem, Sg.)

[auch: Merkmalanalyse], (Lehnwort-) Kompositum aus lat. componere „zusammenstellen“ und griech. análysis „Zergliederung“

 

Konventionalisierung (fem, -, -en)

von konventionalisieren ( zur Regel erheben), dies von Konvention, entlehnt aus frz. convention, dieses aus lat. conventio (Zusammenkunft) von convenire (zusammenkommen)

 

L

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Lexikographie (fem, -, –n)

von griech. lexikográphos „ein Wörterbuch schreibend“. Aus dem Griech. lexiko „Lexikon“; griech. –gráphie „graphie“. Das Wort wird im 17. Jahrhundert gebraucht.

 

Lexikologie (fem, -, -en)

aus griech. lexikos „sich auf das Wort beziehend“ und logos „die Lehre“

 

Litotes (fem, -, -)

von griech. Litotes „Einfachheit, Schlichtheit“

 

M

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Metonymie (fem, -, -ien)

von griech. metõnymía, wörtlich „Umbenennung“, „Namensvertauschung“, Derivation von griech. metõnymikós (vgl. dt. metonymisch), Lehnwort aus dem Griechischen zu metõnymía, von griech. ónoma „Name“ und metá- „(da)nach, später“ (bezogen auf einen Wechsel)

 

N

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Neologismus (m., -, -men)

griech. néos "neu", lógos "Wort"

 

O

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Onomasiologie, onomasiologisch (fem, unz.)

von griech. onoma „Name“ und griech. logos „Wort“; auch: Bezeichnungslehre

 

P

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Paradigma

n/a

 

paradigmatische Beziehung (fem, -, -en)

griech. paradigmatisch „als Beispiel/ Muster dienend“

 

paradigmatische Opposition (fem, nur Sg.)

griech. paradigmatisch „als Beispiel/ Muster dienend“; von lat. oppositio „Gegensatz, Gegenüberstellung“

 

Pars pro toto (n.; - - -, partes - -)

lat. „der Teil für das Ganze“

 

Pejoration (fem, -, -en)

von engl. pejorative word (term of abuse) und frz. mot péjoratif (vgl. dt. pejorativ); Lehnwort aus dem Lat. peior „schlechter“, peiorare „schlechter machen“, pejorativ - abwertend, verschlechternd;

Pejorisierung – Pejoration, pejorativ (auch deteriorativ) / Idiomatisierung einer abwertenden Konnotation

 

Polysemie (fem, nur Sg.)

vom griech. sema „Zeichen“; ist ein Terminus von M. Bréal (1897)

 

Prototyp (m, -s, -en)

(Prototypenverschiebung)

fachsprachlicher Ausdruck des erweiterten Standardwortschatzes; Entlehnung aus mittellateinisch prototypus, dieser aus griech. protótypon „Urbild“; Kompositum aus griech. prõtos „erster“ und griech. týpos „Bild, Muster“

 

Prototypentheorie (fem, nur Sg.)

Kompositum aus gr. protos “erster“, gr. typos „erster“ und gr. theoria „Betrachtung“, entlehnt aus ml. prototypos “Betrachtung“

 

Q

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R

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Rhetorik (fem, nur Sg.)

„Redekunst“; Fremdwort, aus lat. rhetorica (ars) entlehnt, welches wiederum von griech. ρεθωρική (τέχνη) kommt. Übernahme in die dt. Sprache erfolgte im 13. Jh. (mhdt. rhetorick)

 

S

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Selektion

n/a

Semasiologie, semasiologisch (fem, unz.)

Lehnwort aus dem grch. semasia „Bezeichnen, Zeichengeben“ + grch. logos „Wort“

 

Solidarität (fem, nur Sg.)

Ableitung von solidarisch, Zusammengehörigkeitsgefühl, gemeinsamer Sinn, enge Verbundenheit. Aus dem 19 Jhd. entsprechend frz. solidarite.

 

Standardisierung (fem, -, -en)

Verbalsubstantiv von ‚standardisieren’ (trans.). Wiederum verbale Ableitung von ‚Standard’ (Mask.), entlehnt aus dem neuenglischen standard, eigentlich „Standarte, Fahne“. Bedeutungswandel im Englischen von „Standarte“ zu „Norm“ ist nicht sicher nachzuvollziehen

 

Strukturalismus (mask, unz.)

Derivation von Strukutur, Lehnwort aus dem Lat. zu structura, ae (fem.) „Zusammenfügung“

 

Synchronie (fem, nur Sg.)

Nominalableitung von synchron Adj. (< 19. Jhd.). Neubildung aus dem Griechischen zu syn „mit/zusammen“ und chronos „Zeit“; dt. Gleichzeitigkeit

 

Synonymie (fem, -, -ien)

griech. „Namengleichheit“. Bezeichnung der Bedeutungsgleichheit  zwischen sprachlichen Zeichen.

 

Syntagma (neut, -s, -men und –ta)

von griech. Syntagma = „Zusammengestelltes zu Syntasein“ siehe Syntax

 

syntagmatische Beziehung (fem, -, -en)

meint eine Beziehung, die zwischen Syntagma bildenden Einheiten besteht

 

Syntax (fem, -, -en)

von lat syntaxis < griech. Syntaxis = „Zusammenstellung“, aus Syn = „zusammen“ und taxis = „Ordnung“

 

T

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Tertium comparationis

von lat. tertium „das Dritte“ und comparationis Genitiv zu comparatio „Vergleich“; bezeichnet das zum Vergleich herangezogene Dritte, den Vergleichspunkt

 

U

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Usualisierung (fem, unz.)

von lat. usus „Gebrauch, Umgang, Gewohnheit“. Substantiv, das einen Prozess nach einer Wortbildung beschreibt.

 

V

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Volksetymologie

n/a

 

W

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Wortfeld (neut, Sg. u. Pl.)

Komposition aus "Wort" und "Feld", frz. champ lexikal, engl. lexikal field

 

X

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Y

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Z

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