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Tertium comparationis, von lat. tertium „das Dritte“ und comparationis Genitiv zu comparatio „Vergleich“; bezeichnet das zum Vergleich herangezogene Dritte, den Vergleichspunkt.

 

Der Punkt, an dem zwei verschiedene Gegenstände übereinstimmen, ist das t.c. Wichtig ist der Begriff des t.c, um sprachliche Bilder, insbesondere Vergleiche und Metaphern, zu entschlüsseln.

 

Beispiel:

 

(1)              „Der Äpfel ist süß wie Zucker.“ T.c. in diesem Vergleich ist „Geschmack“: Der Geschmack des Apfels stimmt mit dem von Zucker überein.

(2)              „Das Pferd apfelt.“ T.c. in dieser Metapher ist „Form“: Das, was das Pferd ausscheidet, hat die Form eines Apfels.

 

In der Linguistik spielt der Begriff des t.c. in Disziplinen des Sprachvergleichs eine Rolle. Will man z.B. Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Begriffen in einem Wortfeld untersuchen, benötigt man einen gemeinsamen Bezugspunkt, eben t.c., nach denen man die Wörter analysiert, bzw. Merkmale von Wörtern unterscheidet. Vergleicht man „Stuhl“ mit „Sofa“, kann man die beiden Entitäten nach verschiedenen Eigenschaften unterscheiden.

Für ein t.c. „Material“ ergibt sich möglicherweise +Holz und –Leder für den Stuhl sowie –Holz und +Leder für das Sofa, beiden gemeinsam ist die Zugehörigkeit zum Wortfeld (=t.c.) „Sitzgelegenheit“.

 

Literatur:

-          von Wilpert, Gero: Sachwörterbuch der Literatur, 7., verb. und erw. Aufl., Stuttgart 1989. (Kröners Taschenausgabe, Bd. 231)

-          Schweikle, Günter und Schweikle, Irmgard [Hrsg.]: Metzler-Literatur-Lexikon: Stichwörter zur Weltliteratur, Stuttgart 1984

 

Autor:

Stefan Gerlach

 

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